Wer sind diese Ladies, die am Freitag, 9. Oktober mit fantasievollen Hüten und elegant gekleidet der Bahnhofstrasse in Zürich entlang spazieren und alle Blicke auf sich ziehen? Natürlich … die Frauen Brüttisellen schlendern erwartungsvoll Richtung Carlton Elite, wo der Afternoon Tea auf sie wartet. Sie werden herzlich empfangen und stossen mit einem feinen Glas Prosecco an. Aus einem reichhaltigen Teesortiment finden alle ihren Lieblingstee.
Ein Afternoon Tea startet klassisch mit Gurken-, Lachs- oder Roastbeef-Sandwiches. Danach gibt es Scones mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade und als dritten Gang kleine, fabelhafte Kuchenstücke. In gemütlicher Runde und mit genügend Abstand wurden die Köstlichkeiten genossen – wie in früheren Zeiten in England.
Die Geschichte des Afternoon Teas:
Die Idee des Afternoon Teas geht zurück auf das Jahr 1840. Es war Anna Russell, die 7. Herzogin von Bedford und Hofdame von Königin Victoria, der die Briten diese Tradition zu verdanken haben.
Die Herzogin machte es sich zur Gewohnheit, nachmittags Freunden auf einem Tablett Tee, Brot, Butter und Kuchen zu servieren. Oft liessen sich die adeligen Leute während der Tee-Zeremonie auch in feinen Gewändern porträtieren.
In dieser Zeit wurden Petroleumlampen eingeführt, das Abendessen auf 20 Uhr verschoben und der Afternoon Tea als Zwischenmahlzeit salonfähig.
Wer sich dann wie früher Herzogin Bedford fühlen will, dem sei die richtige Etikette ans Herz gelegt: Daumen und Zeigefinger umfassen den Tassengriff. Wichtig ist, dass der kleine Finger wieder nach oben zeigt, um das Gleichgewicht zu gewährleisten – gar nicht so einfach!
The height of the table names the afternoon event
Der Name Low Tea entstand, weil der Tea hauptsächlich auf Couchtischen serviert und in niedrigen, bequemen Stühlen oder Sofas genossen wurde.
Der High Tea im Gegensatz war eine Sache der Arbeiterklasse. Da dies an einem „hohen“ Tisch eingenommen wurde, hiess es „High Tea“.
Der Schriftsteller Henry James, stellte in seinem 1881 erschienen Roman ,Bildnis einer Dame’, bereits fest: «Es gibt wenige Stunden im Leben, die angenehmer sind als die Stunde, die man der Zeremonie, die man als Afternoon Tea bezeichnet, widmet.»
Nach dem genussvollen, noblen Nachmittag konnten wir den Aussagen des Schriftstellers voll beipflichten. Auch auf dem Heimweg wurden wir wieder von zahlreichen Passanten schmunzelnd begutachtet.